„Wir lassen niemanden allein“ verkündete am 16.03.2020 die bayerischen Landesregierung.
Es ließ sich gut an: Nach einer ersten staatlichen und unbürokratischen Unterstützung, die mir den April und Mai zu überbrücken half, hoffte ich wie viele Soloselbständige und Künstler, dass spätestens im Sommer die harten Monate vorbei seien dürften.
Nun ist mehr als ein halbes Jahr vergangen. Flugzeuge fliegen längst wieder, die Wirtschaft erholt sich zögerlich. Doch Lockerungen, die uns Künstler retten könnten wurden, wenn überhaupt nur marginal gewährt. Kultur ist, das zumindest ist unschwer zu erkennen, aller beschönigenden Reden zum Trotz nicht systemrelevant. Wir Künstler sind allein gelassen. Ich hangle mich von Monat zu Monat, sukzessive wird alles Ersparte aufgebraucht. Ein Lichtblick wird nicht gewährt.
Ich will weder Dankbarkeit, noch Almosen ich will einfach nur meine Arbeit machen können.
Dagegen wird uns täglich die zweiten und dritten Wellen versprochen und, dass nur ein Impfstoff es würde richten können. Beliebig interpretierbaren Zahlen werden über uns ausgeschüttet, Social Distancing ist das Gebot einer Welt, die dazu auffordert stets noch mehr Berührungsängste zu entwickeln. Unter den braven Jasagern macht sich tugendhaft gewordenes Denunziantum breit. Wer kritisch ist oder auch nur zu bedenken gibt, dass wir die Betreiber dieses krankmachenden Systems sind, welches dringend grundlegender Änderungen bedarf, wird zum Feind erklärt.
Die Flugzeuge fliegen wieder, die Autobauer produzieren, es werden Milliarden als Hilfen für diese Branchen ausgegeben, während die Bildung danieder liegt und ganze Regenwälder der Gier und unserem Fleischhunger geopfert werden. Da sollte man, damit alles beim Alten bleiben kann, die Maske schon mal als Augenbinde tragen dürfen und glauben, es würde schon jemand kommen der alles für einen richtet.
Der Rattenfänger von Hameln, meine neue Serie.
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